Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Auf den Spuren der Vergangenheit
Die Zeit nach Dr. Rudolf Goette
Der unerwartete Tod von Dr. Rudolf Goette im Jahr 1949 war ein Schock.
Doch es blieb wenig Zeit zum Nachdenken, denn das Konzertleben, das nach dem Krieg gerade erst wieder aufblühte und damit der Konzertdirektion neuen Aufschwung bescherte, durfte nicht erneut stagnieren.
Zum Glück war Maria Goette, die Witwe und Erbin des Firmengründers mit dem Veranstaltungsbetrieb vertraut: Sie hatte bereits in frühen Jahren bei der Konzertdirektion Johann August Böhme gearbeitet und auch dort ihren Mann kennengelernt. Somit führte sie die Konzertdirektion fort und startete mit Konzerten von Adrian Aeschbacher, Wilhelm Backhaus, Detlef Kraus und Shura Cherkassky in die Spielzeit 49/50.
Unterstützung erhielt Maria Goette im Jahr 1950 von Paul Kloss, der in die Geschäftsführung mit eintrat.
Kloss war mit der Opernsängerin Clara Ebers verheiratet. Er lernte sie als Kapellmeister in Frankfurt am Main kennen und fand durch sie nach Ende des Zweiten Weltkriegs seinen Weg nach Hamburg.
Im Jahre 1964 musste Maria Goette aufgrund einer Erkrankung als Teilhaberin der Konzertdirektion zurücktreten. Auch nach ihrem Austritt verfolgte sie auf ihrem Platz im Parkett des großen Saals der Musikhalle weiterhin sämtliche Konzerte und blieb ein prägender Teil der Hamburger Klassikbranche.
Nach Maria Goettes Austritt übernahm Werner Lutz, damals Konzertagent und Geschäftsführer der Konzertdirektion Praeger & Meier in Bremen, deren Anteile und leitete die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette zunächst zusammen mit Paul Kloss und schließlich mit dessen Nachfolger Reinhard Paulsen.
Paulsen selbst hatte bereits Jahre zuvor in Hamburg bei der Konzertdirektion Johann August Böhme gearbeitet, war anschließend jedoch nach München gegangen, um dort mit seiner eigenen Agentur Künstler wie Gidon Kremer und Martha Argerich zu vertreten.
Damals wie heute hatten Kontakte und Netzwerke im Bereich der Veranstaltungsbranche eine immense Bedeutung.
So ist es nicht verwunderlich, dass auch Hans-Werner Funke, der mit seiner gleichnamigen Konzert- und Gastspieldirektion seit 1959 hauptsächlich im Bereich der Unterhaltungsmusik agierte, einen engen Kontakt zu Werner Lutz pflegte.
Ende der 1960er Jahre, Werner Lutz war bereits Geschäftsführer der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette, äußerte Hans-Werner Funke sein Interesse an einer Partnerschaft und nahm Lutz per Handschlag das Versprechen ab, seinen Anteil nach Austritt an Funke zu übergeben. 20 Jahre später, im Jahr 1988, erhielt Hans-Werner Funke eine Einladung zum Mittagessen. Und so trafen sich Werner Lutz und Hans-Werner Funke, der zu dieser Zeit unter anderem die Promotion für die Produktion „CATS“ im Operettenhaus Hamburg ausrichtete, zu einer gemeinsamen Mittagspause im Hotel „Vier Jahreszeiten“ an der Binnenalster.
Werner Lutz hielt sein Versprechen und eröffnete beim Essen sein Vorhaben, sich bald aus der Konzertdirektion zurückziehen zu wollen.
Am 06.07.88 unterschrieb Hans-Werner Funke den Vertrag und wurde damit, zunächst zusammen mit Werner Lutz, Reinhard Paulsen und Hans Ulrich Schmid, dem Inhaber der gleichnamigen Hannoveraner Konzertdirektion, Mitgesellschafter der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette.
Im selben Jahr firmierte Hans-Werner Funke seine Konzert- und Gastspieldirektion in „Funke Media GmbH“ um und veranstaltete von da an sowohl Konzerte im Unterhaltungsbereich als auch in der Klassik.
Bis Ende des Jahres 1990 führten Lutz, Paulsen, Schmid und Funke die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette zu gleichen Anteilen. Werner Lutz und Hans-Werner Funke programmierten die ProArte-Konzertreihen, Paulsen und Schmid hingegen verantworteten die Vermittlung von klassischen Künstlerinnen und Künstlern.
Ende 1990 verließen Lutz und Paulsen absprachegemäß und endgültig die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette.
Im Jahr 1997 trat Hans-Werner Funkes Sohn Pascal nach Banklehre und Betriebswirtschaftsstudium mit 27 Jahren in das Familienunternehmen ein. Er wurde in kurzer Abfolge Prokurist und schließlich Geschäftsführer zunächst von Funke Media GmbH und im Anschluss der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette. Vater und Sohn führten zusammen über mehrere Jahre hinweg die Familienunternehmen.
2007 löste Dr. Christian Kuhnt, der bis dahin als stellvertretender Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festival agierte, Hans-Werner Funke als Geschäftsführer der Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette ab.
Hans-Werner Funke zog sich 2008 im Alter von 70 Jahren aus all seinen aktiven Funktionen zurück und beendete damit seine berufliche Laufbahn als prägender Charakter des Hamburger Musiklebens.